Sommerfahrt Dänemark 2024
In diesem August zog es eine kleine Gruppe aus Füchsen und Waldwichteln in den Süden Dänemarks. Von Padborg kurz hinter der deutschen Grenze aus ging es rund 80 km auf dem Gendarmensteig an der Ostseeküste entlang. Über grüne Hügel, entlang an Steilküsten und einsamen Stränden ging es bis in das kleine Hafenstädtchen Sonderborg.
Nach langer Zugfahrt haben wir es endlich nach Dänemark geschafft und unsere Reise kann beginnen. Nach nur zwei Hügeln begrüßt uns dann auch schon die Ostsee, die die nächste Woche über unser ständiger Begleiter sein wird. Die erste Nacht verbringen wir in unserer Kothe auf einem kleinen Zeltplatz im Wald. Dank Wasserspendern am Wegesrand sind wir gut mit Nudelwasser versorgt und klettern bald darauf müde in unsere Schlafsäcke.
Am nächsten Morgen haben wir es nicht all zu eilig, uns auf den Weg zu machen. Der führt uns zunächst durch Wälder hindurch und mehr Steigungen hinauf als wir erwartet hätten. Dafür werden wir bei der Mittagspause mit einem herrlichen Strandblick belohnt. Ein Mittagsschläfchen später treten wir den letzten Teil der Tagesetappe an und versuchen Freundschaft mit den Kühen am Wegesrand zu schließen. Bei der Schlafplatzsuche lässt uns die Wanderkarte leider etwas im Stich, so dass wir uns zu drei anderen Wanderern in einen Shelter gesellen. Um ein bisschen mehr Platz zu haben versuchen wir, eine Kröte daneben zu stellen, was uns der steinige Boden und die äußerst zahlreichen Nacktschnecken jedoch erschweren.
Am nächsten Morgen werden wir von unseren Nachbarn geweckt, da sie ihr Frühstück jedoch mit uns teilen ist das einzige, über das wir uns beschweren können, zu viel Müsli. Nachdem uns ein netter Anwohner erlaubt, unsere Wasserflaschen bei ihm aufzufüllen, geht es an malerischen Leuchttürmen vorbei und durch verträumte Küstenstädtchen hindurch. In einem dieser Städtchen finden wir einen kleinen Plüsch-Flamingo, den wir Jörg taufen und in unsere Reisegruppe aufnehmen. Was wir allerdings nicht finden, ist der Supermarkt, der auf der Karte eingezeichnet ist. Dort befindet sich nur ein Eiskiosk. Notgedrungen legen wir also eine Eispause ein und planen unsere Route etwas um, um heute Abend nicht mit leerem Magen ins Bett gehen zu müssen. Nachdem wir das Abenteuer dänischer Supermarkt gemeistert haben, beenden wir den Tag mit einem etwas wolkigem Sonnenuntergang am Meer und einer äußerst hitzigen Runde Uno bei Kerzenschein.
Der nächste Tag ist von sehr wechselhaftem Wetter geprägt. Sobald sich jemand traut, seinen Poncho wegzupacken, fängt es auch schon wieder an zu regnen. Und gerade als wir es wagen, eine Mittagspause einzulegen, fängt es dann plötzlich auch noch an waagerecht zu regnen. Einen großen Teil des Weges geht es direkt am Strand entlang, für die tolle Landschaft müssen wir jedoch teuer mit Sand in den Schuhen bezahlen. Dafür haben wir an diesem Abend einen Shelter ganz für uns, die meisten Wanderer scheinen sich heute wohl ein Dach über dem Kopf gesucht zu haben. Bei unserem Abendessen mit Seeblick bekommen wir dann sogar noch Gesellschaft von einer Robbe (die wir selbstverständlich Robbie taufen).
Der vorletzte Tag unserer Wanderung führt uns nochmal einige Höhenmeter auf die sandigen Steilklippen hinauf. Während einer Pause in einem der größeren Dörfer werden unsere Schnürsenkel und Rucksackriemen von einer etwas zu neugierigen Gans angeknabbert. Zum Glück können wir sie ersatzweise auch mit einem Stock zufrieden stellen. Im Regen legen wir das letzte Stück bis nach Dybbøl zurück, wo wir nochmal einkaufen und nach langer Suche endlich den „Zeltplatz“ finden, der sich gut als Waldparkplatz getarnt hat. Nachdem wir unsere Heringe endlich in den Schotterboden bekommen haben, genießen wir unsere Käsenudeln. Vor dem Schlafen müssen wir allerdings noch eine spätabendliche Nacktschnecken-Aufräumaktion einlegen.
Auf dem letzten Wegstück lässt uns der ansonsten recht gut beschilderte Gendarmensteig leider im Stich und führt uns wegen einer „Streckensperrung“ auf einen kilometerlangen Umweg. Danach erreichen wir aber recht bald Sonderborg. Dort treffen wir in der Stadt auf eine andere Pfadfindergruppe, die sich gerade ihr Mittagessen in der Stadt zusammensingt. Wegen Unwetterwarnungen haben wir uns für heute Abend ein wettergeschütztes Plätzchen in einem Hostel gesucht, das allerdings ein gutes Stück außerhalb der Stadt liegt. Als wir es endlich erreichen, können wir es kaum noch erwarten, die Wanderschuhe auszuziehen und ins Bett zu fallen.
Am nächsten Tag verabschieden wir uns von Dänemark und machen uns wieder auf die Heimreise. Mit vielen schönen Erinnerungen, so mancher Blase an den Füßen und auch Jörg im Gepäck kommen wir am Abend wieder in Hessen an.